Insektenschutz im Kleingarten

Etwas mehr als die Hälfte aller Tierarten auf der Erde sind Insekten. Diese sind unersetzlich zur Aufrechterhaltung ökologischer Abläufe und Zusammenhänge und damit auch überlebenswichtig für uns Menschen. Das die Artenvielfalt der Insekten von Jahr zu Jahr abnimmt ist leider eine Tatsache und auch allgemein hin bekannt. Durch die Verwendung von Insektiziden wird die Vielfalt und die Anzahl an Insekten dezimiert. Dazu kommt noch die zunehmende Zerstörung von Lebensräumen. Wie Insektizide auf Insekten wirken kann man beim NABU sehr gut nachlesen.

Eine direkte Folge des Insektensterbens ist die sogenannte Bestäubungskrise. Der Mangel an Wildbienen führt dazu das Pflanzen nur unzureichend oder gar nicht mehr bestäubt werden. Auch eine Folge ist der daraus resultierende Futtermangel für die Wildvögel, was wiederum zum Rückgang der Zahlen bei vielen Vogelarten führt. Mehr als 20 Jahre lang wurden Schutzgebiete in Deutschland untersucht und es wurde ein Verlust von mehr als 75 Prozent der Biomasse an Insekten festgestellt.

Da Kleingärten flächenmäßig einen großen Teil des Stadtgebietes ausmachen, können wir Kleingärtner direkt etwas für den Schutz der dieser Arten tun. Etwa in dem wir ökologisch Gärtnern und Pflanzen im Garten kultivieren, die besonders viel Nahrung für Insekten bieten. Du solltest besonders jetzt auch Insektentränken aufstellen. Ein Teller mit kleinen Steinen ist meist schon ausreichend um Bienen, Hummeln und Schmetterlinge vor dem Verdursten zu retten, denn die aktuelle Trockenheit betrifft natürlich auch die Insektenwelt. Besonders bei den Tagfaltern gehen die Zahlen drastisch zurück. Mehr als sechzig Prozent der Falter stehen auf der Liste der bedrohten Insektenarten, zweiundvierzig Prozent gelten schon als ausgestorben oder bestandsgefährdet. Deshalb sollte man vor allem heimische Wildblumenarten pflanzen. Außerdem kannst du darauf achten, das von Frühjahr bis zum Herbst immer etwas im Garten für die Falter blüht. Lass auch mal Stellen im Garten verwildern, so hast du weniger Arbeit und die Insekten haben mehr Nahrungsquellen. Außerdem sollten wir genügend Überwinterungsplätze bereit halten. Das bedeutet zum Beispiel im Herbst nicht alles kahl zu schneiden, warte damit bis zum Frühjahr. Den so mancher Schmetterling hat als Puppe in einem Blatt oder an einem Stängel überwintert. Auch etwas Fallobst hier und da bedeutet im Herbst noch eine Nahrungsquelle.

Blühendes Pflanzenfutter für Insekten:

Märzenbecher , Zweiblättriger Blaustern, Schneeglöckchen, Leberblümchen, Winterling, Schwarzer Holunder, Kornblume, Ringelblume, Bärlauch, Schnittlauch, Zierlauch, Schafgarbe, Boretsch, Kapuzinerkresse, Bergbohnenkraut, Ysop, wilde Möhre, wilde Glockenblume, Hundsrose, Gänseblümchen, Löwenzahn, Steinklee, Phacelia, Veilchen, Dill, Gewürzfenchel, Baldrian, Gundermann, Zitronenmelisse, Himbeere, Brombeere, Lavendel, Gartensalbei, Senf, Storchschnabel, Blutweiderich, Natternkopf, Seifenkraut, Nachtkerze, wilde Malve und Akelei.

Insektensommer, Insektenzählung vom Nabu, Mach mit!

Vom 2. bis 11. Juni ruft der NABU zum sechsten Mal zum Mitmachen beim Insektensommer auf. Zehn Tage lang dreht sich alles um die Sechsbeiner und ihre vielfältigen Lebenswelten: Welche Arten entdecken Sie? Lässt sich die Vielfalt zählen?

https://www.nabu.de/news/2023/06/33458.html

Ein Beitrag von Janine Sommer, LKV Alte Baumschule e. V., Parz. 87